Schieflast

Schieflast bezieht sich auf eine Situation in einem elektrischen Stromnetz, in der die elektrische Last ungleichmäßig auf die Phasen verteilt ist. In einem Drei-Phasen-Wechselstromsystem sind die elektrischen Verbraucher normalerweise so ausgelegt, dass sie die Last gleichmäßig auf die drei Phasen verteilen. Wenn die Last jedoch ungleichmäßig verteilt ist, entsteht eine Schieflast.

Eine Schieflast kann zu einer ungleichmäßigen Spannungsverteilung im Stromnetz führen. Wenn beispielsweise eine Phase mehr Strom als die anderen Phasen aufnimmt, kann dies zu einer höheren Spannungsabgabe an dieser Phase führen. Dies kann zu einer Überlastung der betreffenden Leitungen oder Geräte führen und potenziell zu Schäden oder Ausfällen führen.

Es ist daher wichtig, die Last im Stromnetz gleichmäßig zu verteilen und die Schieflast zu minimieren, um eine sichere und effiziente Stromversorgung zu gewährleisten.

Schieflast bei Einspeisung von PV Strom

Die Einspeisung von PV (Fotovoltaik) Strom kann ebenfalls zu einer Schieflast im Stromnetz führen, wenn die erzeugte Energie auf eine Phase konzentriert ist. Dies kann insbesondere dann auftreten, wenn mehrere PV-Anlagen auf dieselbe Phase des Stromnetzes einspeisen.

Wenn die Einspeisung von PV-Strom zu einer Schieflast führt, kann dies zu Spannungsschwankungen und -ungleichgewichten im Netz führen. In einigen Fällen kann dies sogar zu Netzstörungen und Schäden an Geräten und Anlagen führen.

Um eine Schieflast bei der Einspeisung von PV-Strom zu minimieren, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Zum Beispiel können PV-Anlagen auf verschiedene Phasen des Stromnetzes verteilt werden, um die Last gleichmäßig zu verteilen. Alternativ können Stromspeichersysteme eingesetzt werden, um die Schwankungen in der Einspeisung von PV-Strom auszugleichen und die Last auf die Phasen zu verteilen.

Es ist wichtig, die Auswirkungen der Einspeisung von PV-Strom auf das Stromnetz zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass die Last gleichmäßig verteilt wird, um eine sichere und effiziente Stromversorgung zu gewährleisten.

Schieflast VDE Norm

Die VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) Normen umfassen eine Reihe von Vorschriften, die die elektrische Sicherheit in Deutschland regeln. In Bezug auf die Schieflast enthält die VDE Norm VDE 0100 Teil 430 spezifische Anforderungen für die elektrische Installation von Systemen, die mit einer Schieflast betrieben werden.

Die Norm schreibt vor, dass bei einer Schieflast der Querschnitt der Leiter entsprechend der maximalen Belastbarkeit der betreffenden Phase ausgelegt werden muss. Dies bedeutet, dass die Leiter einer Phase, die eine höhere Last als die anderen Phasen trägt, einen größeren Querschnitt haben müssen, um die zusätzliche Belastung zu bewältigen.

Darüber hinaus gibt es in der VDE Norm auch Anforderungen für die Überwachung von Schieflasten und die Abschaltung von Anlagen bei einer zu hohen Schieflast. Die Überwachung kann durch Strommessung an jedem Leiter erfolgen, um eine ungleichmäßige Lastverteilung frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Die Einhaltung der VDE Normen in Bezug auf die Schieflast ist wichtig, um eine sichere und zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten und Schäden an Geräten und Anlagen sowie Sicherheitsrisiken für Personen zu vermeiden.

VDE Norm für Schieflast bei PV Einspeisung

Die VDE Normen enthalten auch spezifische Anforderungen für die Installation von Photovoltaik-Anlagen, einschließlich der Einspeisung von PV-Strom in das öffentliche Stromnetz. Insbesondere in der VDE 4105 „Erzeugungsanlagen am Niederspannungsnetz“ werden die technischen Mindestanforderungen für die Verbindung von Erzeugungsanlagen mit dem Niederspannungsnetz geregelt.

In Bezug auf die Schieflast schreibt die VDE 4105 vor, dass die Einspeisung von PV-Strom so gestaltet werden muss, dass sie keine unzulässige Schieflast verursacht. Insbesondere muss die Leistung der PV-Anlage auf die drei Phasen des Stromnetzes gleichmäßig verteilt werden, um eine Schieflast zu vermeiden.

Wenn eine PV-Anlage aufgrund ihrer Größe oder Positionierung nicht in der Lage ist, eine gleichmäßige Verteilung der Leistung auf die drei Phasen des Stromnetzes zu gewährleisten, müssen geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die Schieflast zu minimieren. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung von speziellen Phasenausgleichstransformatoren oder elektronischen Geräten zur Leistungsregelung erreicht werden.

Zusätzlich zu diesen technischen Anforderungen schreibt die VDE 4105 auch vor, dass der Netzbetreiber über die Installation und Inbetriebnahme der PV-Anlage informiert werden muss. Dies ist notwendig, um sicherzustellen, dass die PV-Anlage den technischen Mindestanforderungen entspricht und keine negativen Auswirkungen auf die Netzstabilität oder die Versorgungssicherheit hat.

Nach oben scrollen