Die Entladetiefe einer Batterie, auch als DOD (Depth of Discharge) bezeichnet, gibt an, wie viel der gesamten Kapazität einer Batterie entladen wurde. Sie wird in Prozent angegeben und gibt an, wie viel der ursprünglichen Kapazität der Batterie noch verfügbar ist. Eine Batterie mit einer Entladetiefe von 50 % hat also noch die Hälfte ihrer ursprünglichen Kapazität.
Die Entladetiefe hat einen direkten Einfluss auf die Lebensdauer einer Batterie. Je tiefer die Entladetiefe, desto mehr Zyklen hat die Batterie durchlaufen und desto kürzer ist ihre Lebensdauer. Eine geringere Entladetiefe bedeutet also, dass die Batterie länger hält. Ein Beispiel: Eine Batterie, die nur bis zu einer Entladetiefe von 50 % entladen wird, kann bis zu 2000 Zyklen durchlaufen, während eine Batterie, die bis zu einer Entladetiefe von 80 % entladen wird, nur 1000 Zyklen durchlaufen kann.
Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Lebensdauer von Batterien beeinflusst, ist die Lade- und Entladegeschwindigkeit. Eine langsamere Lade- und Entladegeschwindigkeit reduziert die thermischen Belastungen der Batterie und verlängert somit ihre Lebensdauer.
In Anwendungen, in denen eine hohe Lebensdauer der Batterie erforderlich ist, wie beispielsweise in Solar- und Windenergieanwendungen, ist es üblich, die Entladetiefe zu begrenzen und die Batterie nur bis zu einer bestimmten Entladetiefe zu entladen. Dies kann erreicht werden, indem man die Kapazität des Speichers begrenzt oder indem man elektronische Schutzschaltungen verwendet, die die Entladetiefe begrenzen.
Es gibt auch spezielle Batterietypen wie die sogenannten Tiefenzyklus-Batterien, die für tiefe Entladetiefen ausgelegt sind und eine höhere Zyklenfestigkeit aufweisen. Diese sind jedoch in der Regel teurer als herkömmliche Batterien.
Insgesamt ist die Entladetiefe ein wichtiger Faktor, der die Lebensdauer von Batterien beeinflusst und daher bei der Auslegung und Verwendung von Batteriesystemen berücksichtigt werden sollte.